Charakterisierung

Wasserstofferzeugung und -nutzung in Elektrolyseuren und Brennstoffzellen, sowie Hydrier- und Dehydrierreaktoren, basieren auf komplexen (elektro-)chemischen Prozessen an Grenzflächen von Katalysatoren. Ein weitreichendes Verständnis der Katalyse ist essentiell, um entscheidende Leistungsparameter wie die Aktivität, Stabilität und Selektivität von Energieumwandlungsreaktionen signifikant zu verbessern. Die akademischen Kollaborationspartner in Erlangen verfügen über ein weltweit einzigartiges Portfolio an Charakterisierungsmethoden zur Erforschung mechanistischer Grundlagen sowie zur schnellen Bestimmung von leistungsfähigeren katalytischen Systemen.

Strukturanalyse mittels (in situ) Elektronenmikroskopie

Die Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) ermöglicht die bildgebende strukturelle und chemische Charakterisierung funktionaler Materialien und Prozesse bis in den atomaren Bereich. Durch elektronenmikroskopische Analysen von Elektrokatalysatoren vor und nach deren Einsatz in Elektrolyseuren bzw. Brennstoffzellen lassen sich beispielsweise Alterungs- und Degradationsmechanismen aufklären, welche ansonsten nur indirekt und makroskopisch durch eine Performanceabnahme nachgewiesen werden können. Neben standardmäßigen ex-situ Untersuchungen von Katalysatoren vor und nach Reaktionen, beschäftigen wir uns zudem mit der spannenden Herausforderung der in situ TEM in der Flüssigphase, welche es ermöglicht, strukturelle Veränderungen direkt während chemischen Reaktionen zu beobachten.

Hoch-Durchsatz Untersuchung von katalytischen Materialien

Katalytische Materialien können in beliebiger Zusammensetzung und Struktur synthetisiert werden und durch unzählige Oberflächenmodifizierungen und Vorbehandlungen optimiert werden. Kombiniert mit den Auswahlmöglichkeiten von Reaktionsmedien und Reaktionsbedingungen ergibt dies einen schier endlosen Parameterraum, der mit einzelnen Experimenten nicht erfasst werden kann. Die Teams der Abteilung Mayrhofer am HI ERN beschäftigen sich deshalb mit der Entwicklung und dem Einsatz von Hoch-Durchsatz Methoden für die schnelle Untersuchung großer Anzahl an katalytischen Systemen, und ist auf diesem Gebiet international ausgewiesen.

Operando-Charakterisierung von Auflösung und Reaktionsprodukten

Die Aktivität von Katalysatoren ist die entscheidende Größe für Reaktionsraten und kann elektrochemisch direkt über Strom-Spannungskurven bestimmt werden. Die Erfassung der Stabilität von Katalysatoren sowie der Selektivität der Reaktionen zu gewünschten Produkten ist jedoch genau so bedeutend, jedoch auch durchwegs komplexer. Für die höchst-sensitive, zeitaufgelöste Charakterisierung von Produkten in katalytischen Reaktionen hat ein Netzwerkpartner einzigartige Reaktionszellen mit gekoppelter Massenspektrometrie entwickelt, welche direkte und vielschichtige Einblicke in Auflösung von relevanten Materialien, und damit ihrer Langzeitstabilität, sowie den gasförmigen und flüssigen Produkten, und damit der Ausbeute, unter relevanten Bedingungen liefern.

Innovation Wasserstoff